Hast du zu Hause einen jungen Vierbeiner, der abends immer zum kleinen, flauschigen Wirbelwind wird? Plötzlich scheint dein sonst so süßer Welpe zu überdrehen, fängt an zu toben, zwickt und beißt, und nichts kann ihn beruhigen. Du bist nicht allein! Viele Welpenbesitzer stehen vor der Herausforderung, ihren überdrehten Welpen abends zur Ruhe zu bringen. Dieser Artikel taucht tief in die Welt der Welpenerziehung ein, um dir zu zeigen, dass dein Welpe nicht einfach nur "böse" ist, sondern dass dieses Verhalten völlig normal ist und mit den richtigen Techniken gut zu handhaben ist. Das heißt: Endlich Schluss mit "Welpe dreht abends durch und beißt"!
Am Abend scheint sich bei vielen Welpen etwas zu verändern. Was steckt dahinter? In der Natur ist es oft die Zeit, in der die Jagd beginnt - eine Zeit voller Aufregung und Energie. Dein Welpe, der weit entfernt von wilden Jagdzügen ist, spürt dennoch diese uralte Energie. Hinzu kommt, dass viele Welpen tagsüber viel schlafen, während ihre Menschen arbeiten, und dann abends, wenn die Familie endlich zusammen ist, ihre gesamte aufgestaute Energie loswerden müssen. Dieses Phänomen, das als die "wilden 5 Minuten" bekannt ist, kann dazu führen, dass dein Welpe abends außer Rand und Band ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies ein natürlicher Teil der Welpenzeit ist und dein kleiner Freund nicht absichtlich versucht, dich zu terrorisieren.
Ein übermütiger Welpe kann zu einem kleinen Wirbelwind werden. Er könnte anfangen, durch das Haus zu sausen, alles anzuknabbern, was ihm in den Weg kommt, und sogar zu beißen. Das Erste, was du tun kannst, ist, Anzeichen von Überforderung frühzeitig zu erkennen. Wenn dein Welpe plötzlich an der Leine zieht, bellt oder knurrt, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass er zu viel Energie hat. Um einen überdrehten Welpen zu beruhigen, ist es hilfreich, eine ruhige, entspannte Umgebung zu schaffen. Verringere die Stimulation, indem du das Fernsehen ausschaltest, die Lichter dimmst und deinem Welpen eine beruhigende Aktivität wie Kauspielzeug oder ein ruhiges Spiel anbietest. Ein regelmäßiger Spaziergang vor der "wildes Zeit" kann auch Wunder bewirken, um überschüssige Energie abzubauen.
Wenn dein Welpe zubeißt, kann das nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch beunruhigend wirken. Doch keine Sorge, es ist ein normaler Teil des Welpenverhaltens und etwas, das du mit Geduld und Konsequenz angehen kannst. Die Beißhemmung ist der Prozess, bei dem du deinem Welpen beibringst, wie fest er beißen darf, ohne Schmerzen zu verursachen. Beginne mit Spielen, die dein Welpe kennt und mag, und beende das Spiel sofort, wenn er zu fest zubeißt. Dadurch lernt er, dass sanftes Spiel zu mehr Spielzeit führt, während grobes Spiel das sofortige Ende des Spaßes bedeutet. Belohne ihn mit Lob oder Leckerlis, um sein sanftes Spiel zu verstärken und das gewünschte Verhalten zu fördern.
Es ist besser, vorzubeugen als zu heilen, insbesondere wenn es um überaktive Welpen geht. Eine wichtige Strategie besteht darin, eine Routine zu etablieren. Welpen gedeihen gut bei einer vorhersehbaren Tagesstruktur. Dazu gehören feste Zeiten für Mahlzeiten, Spaziergänge und Spielzeiten. Eine solche Routine trägt dazu bei, Stress zu reduzieren, der zu übermäßiger Aufregung führen kann.
Um das abendliche Unruheverhalten deines Welpen nachhaltig zu lösen, ist es wichtig, langfristig an seinem Verhalten und seiner Umgebung zu arbeiten. Eine entscheidende Komponente dabei ist die geistige Stimulation. Besonders intelligente und energiegeladene Rassen benötigen ausreichend geistige Anregung, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Intelligenzspiele, Tricktraining und Nasenarbeit sind großartige Möglichkeiten, um die geistigen Fähigkeiten deines Welpen zu fordern und zu fördern. Denke auch daran, deinen kleinen Freund körperlich auszulasten. Obwohl es kontraproduktiv sein kann, kurz vor dem Schlafengehen zu viel körperliche Aktivität zu haben, ist es wichtig, dass dein Welpe im Laufe des Tages genügend Bewegung bekommt, damit er abends weniger Energie hat. Eine weitere wichtige Komponente ist die soziale Interaktion. Durch das Spielen mit anderen Hunden lernen Welpen viel über soziale Grenzen und angemessenes Verhalten. Plane regelmäßige Spieltermine mit anderen Welpen oder besuche eine Welpenspielstunde, um deinem Vierbeiner die Möglichkeit zu geben, sozial zu interagieren und zu lernen.
Die abendliche Unruhe und das Beißen deines Welpen stellen Herausforderungen dar, die mit Geduld, Verständnis und den richtigen Strategien bewältigt werden können. Denke daran, dass dein Welpe noch am Lernen ist und deine Unterstützung und Führung benötigt, um sich in dieser aufregenden Welt zurechtzufinden. Indem du auf seine Bedürfnisse nach Routine, körperlicher und geistiger Stimulation sowie sozialer Interaktion eingehst, legst du den Grundstein für ein ausgeglichenes und glückliches Zusammenleben, ohne ihn zu überfordern. Vergiss nicht, dass jede Phase im Leben deines Welpen vorübergehend ist. Mit deiner Liebe und Hingabe wird die turbulente Welpenzeit bald einer wunderbaren Freundschaft weichen, die ihr beide für immer schätzen werdet.
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